Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Interessierte des Berner Heimatschutzes
Das überarbeitete Bauinventar des Kantons Bern tritt bald in Kraft. Ausgangspunkt der Überarbeitung war ein Beschluss des Grossen Rates, das Inventar um 10’000 Objekte zu reduzieren. Dieser politische Entscheid ist höchst bedauerlich. 10’000 wertvolle alte Häuser sind fortan nicht mehr vor Abbruch oder respektloser Veränderung geschützt.
Umso erfreulicher ist es, wenn private Eigentümerinnen und Eigentümer aus eigener Überzeugung bereit sind, ihre schönen Liegenschaften mit Sorgfalt und Rücksicht zu sanieren. In diesem Newsletter berichten wir über ein Haus in Merligen, das unter kundiger Leitung eines spezialisierten Architekturbüros respektvoll renoviert wurde, obwohl es nicht mehr im Bauinventar verzeichnet ist.
Im letzten Newsletter haben wir über eine Motion berichtet, die das Einspracherecht der kantonalen Denkmalpflege massiv beschränken will. Leider wurde dieser Vorstoss überwiesen. Bauentscheide, die unsere Bauvorschriften im Bereich des Denkmalschutzes verletzen, können von der Denkmalpflege in Zukunft nicht mehr angefochten werden. Auch dieser Entscheid ist ein weiterer Abbau des Denkmalschutzes im Kanton Bern. Wie die NZZ am 26.10.2023 in einem Artikel über den Erhalt eines uralten Holzhauses im Kanton Schwyz schreibt: «Geht es um die Abwägung Schutz des Privateigentums gegen Erhalt eines Kulturguts entscheiden die Behörden in der Regel für Ersteres». Der Berner Heimatschutz ist mehr denn je gefordert, Überzeugungsarbeit zu leisten und sich engagiert für den sinnvollen Erhalt unserer Baukultur einzusetzen. Wir müssen uns wehren.
Unterstützen Sie uns dabei. Vielen Dank. Leiten Sie den Newsletter weiter an Freunde und Freundinnen und Bekannte.
Luc Mentha, Präsident Berner Heimatschutz