November 2023

Baukultur ehren und sich wehren

Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Interessierte des Berner Heimatschutzes

Das überarbeitete Bauinventar des Kantons Bern tritt bald in Kraft. Ausgangspunkt der Überarbeitung war ein Beschluss des Grossen Rates, das Inventar um 10’000 Objekte zu reduzieren. Dieser politische Entscheid ist höchst bedauerlich. 10’000 wertvolle alte Häuser sind fortan nicht mehr vor Abbruch oder respektloser Veränderung geschützt.
 
Umso erfreulicher ist es, wenn private Eigentümerinnen und Eigentümer aus eigener Überzeugung bereit sind, ihre schönen Liegenschaften mit Sorgfalt und Rücksicht zu sanieren. In diesem Newsletter berichten wir über ein Haus in Merligen, das unter kundiger Leitung eines spezialisierten Architekturbüros respektvoll renoviert wurde, obwohl es nicht mehr im Bauinventar verzeichnet ist. 
 
Im letzten Newsletter haben wir über eine Motion berichtet, die das Einspracherecht der kantonalen Denkmalpflege massiv beschränken will. Leider wurde dieser Vorstoss überwiesen. Bauentscheide, die unsere Bauvorschriften im Bereich des Denkmalschutzes verletzen, können von der Denkmalpflege in Zukunft nicht mehr angefochten werden. Auch dieser Entscheid ist ein weiterer Abbau des Denkmalschutzes im Kanton Bern. Wie die NZZ am 26.10.2023 in einem Artikel über den Erhalt eines uralten Holzhauses im Kanton Schwyz schreibt: «Geht es um die Abwägung Schutz des Privateigentums gegen Erhalt eines Kulturguts entscheiden die Behörden in der Regel für Ersteres». Der Berner Heimatschutz ist mehr denn je gefordert, Überzeugungsarbeit zu leisten und sich engagiert für den sinnvollen Erhalt unserer Baukultur einzusetzen. Wir müssen uns wehren.
 
Unterstützen Sie uns dabei. Vielen Dank. Leiten Sie den Newsletter weiter an Freunde und Freundinnen und Bekannte.

Luc Mentha, Präsident Berner Heimatschutz

Portrait

… mit geschärften Sinnen unterwegs

Eleganz der Form, das Geräusch und das Gefühl während der Fahrt – Ivo Thalmann (53), Architekt in Biel-Bienne und Leiter der Bauberatung Biel Seeland hat viel Sinn für Schönheit und gleichzeitig ein untrügliches Gespür für den gesunden Menschenverstand: «Oft geht vergessen, dass Schönheit in der Architektur am Nachhaltigsten ist. Ein schönes Haus wird von Generation zu Generation weitergegeben. 50% der Energie wird bei der Erstellung eines Hauses verbraucht. Sein Konzept hat Erfolg.
Interview Beatrice Born

Wertvolle Bauten

Sanierung mit Fokus auf den historischen Wert

Das ehemalige Weinbauernhaus in Merligen ist ein Zeuge der einstigen Weinproduktion in der Region. Im Zuge der Revision des Bauinventars wurde der wertvolle Bau aus dem Inventar der geschützten Objekte entlassen. Dennoch wurde er von der Bauherrschaft und den Architekten sorgfältig erhalten. Die Sanierung folgte dem Grundgedanken , Bauteile nur dann zu ersetzen oder zu verändern, wenn dadurch ein Mehrwert oder eine gestalterische Verbesserung entstand. Wie es gelungen ist die originale Bausubstanz weitgehend zu bewahren?
Von Donat Hauser, Johannes Saurer Architekt BSA

Veranstaltung

Exkursion nach Lichtensteig (SG)

Weder der Regen noch die Umleitungen der Bahn bei der Anreise, konnten die 40 Mitglieder und Interessierten umstimmen: Die Exkursion ins Toggenburg in die Wakkerpreisgemeinde Lichtensteig war überaus inspirierend. Die Motivationsleistung von Gemeindepräsident Mathias Müller, das unermüdliche Engagement der Lichtensteiger Bevölkerung für ein lebendiges Miteinander im historischen Städtchen unter Achtung der Baukultur, sind absolut beeindruckend. Das Fazit: Viele kommen gerne wieder …

Publikation «heimat heute»

Landschaften: Vorstellung Wahrnehmung, Realität

Die Regionalgruppe Bern Mittelland des Berner Heimatschutzes widmet ihre Zeitschrift «heimat heute» dieses Jahr dem Thema Landschaft(en). Mit Landschaften assoziieren die meisten Menschen spektakuläre Bergkulissen, idyllische Seen oder naturnah bewirtschaftete Wälder. In der Realität prägen Ingenieurbauwerke wie zum Beispiel Autobahnen die Schweizer Landschaften nachhaltig. Es lohnt sich, den Blick auch auf die urbanen und industriell geprägten Landschaften zu richten.
Von Anne-Catherine Schröter

Politik und Recht

«Retten wir die Identität»

Die Stadt Biel will den Unteren Quai in Biel sanieren und umgestalten.
Eine Interessengemeinschaft (IG) aus Bieler Architekten und weiteren Personen ist jedoch der Meinung, dass das vorliegende Projekt modisch, überdimensioniert und zu teuer ist. Der Berner Heimatschutz hat
zusammen mit der Stiftung Landschaftschutz eine Einsprache gegen
das Projekt eingereicht. 

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Berner Heimatschutz
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3011 Bern
Tel. 031 311 38 88
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